Donnerstag, 23. Februar 2012

In Gedenken an meine Oma



Der erste des nächsten Monats rückt in kleinen Schritten näher und somit auch die Freude auf Geld und endlich wieder lecker Essen.

Leider hat dies in letzter Zeit ja ein wenig gelitten.
Seit Wochen habe ich mich ziemlich gewehrt gegen meinen sonst so großen Appetit.

Von daher habe ich ziemlich viel abgenommen, wie schon in einem Post beschrieben.

Naja, mit der Freude auf Finanzen wächst auch die Angst vor der Traurigkeit.
Ich mein, ich weiß das ich in letzter Zeit sehr oft traurig war aber nun rückt der 5.te Todestag meiner Oma näher.
Am 02.03.2007 ist sie von uns gegangen.

Ich stand mit ihr in einem super Verhältnis.
Sie war die Frau die mir das Leben lehrte, von der ich mir das gute kochen abgeschaut und ganz eigenständig angeeignet habe, die mich aufnahm als ich es wieder einmal mehr bei meiner Mutter nicht aushielt, die Verständnis für mich hatte wenn ich traurig war, die mir zeigte das sie mich liebt, die trotz finanzieller Engpässe immer einige Taler springen ließ, die mir den Rücken stärkte und in fast allem hinter mir stand, die ich so liebte, das wenn ich Nachts Albträume hatte, immer zu ihr kroch um zu weinen, selbst mit 21 noch, die immer einen flotten Spruch auf den Lippen hatte und das mit 66, die mich wirklich kannte und wusste was ich mag, einfach die Frau die meine Bezugsperson war.

Sie wusste wirklich was ich liebe.
Im Gegensatz zu meiner Mutter, die bis heute nicht weiß was ihre beiden Töchter gerne essen und was nicht.

Immer wenn ich Wochenende zu Besuch kam als ich klein war, hatte sie das da was ich liebte:
Kasslerschulterbraten mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.
Jakobus Lemon (leider nicht mehr im Sortiment).
Monte.
Sandwich Eis mit Fürst Pückler Mix.
Ritter Sport weisse mit Nuss.
Milchreis selbst gemacht.
Backobst selbst gemacht.
Snickerseis
Erdbeeren mit Zucker
Brötchen mit Milcana Salami.
Capri Sonne Cola.
Dosenmilch Gurkensalat.
Kartoffelsuppe.
Ferdi Fuchs
Miracoli.
Fritt Erdbeer.
Löffelei uvm. ;)
Manchmal holte sie auch "Keback" wie sie Döner immer nannte :D

Alles was ich auch heute noch super gerne futter :D
Natürlich hatte sie nicht immer alles aufeinmal da.Aber vieles davon.

Sie hat sich stets bemüht es mir recht zu machen und ich habe auch immer löblich Danke gesagt :)

Zu Erwachsenen war ich eigentlich immer freundlich.

Sie war einfach immer für mich da, selbst als ich mit 15 "gepafft" habe.
Da hat sie mir sogar Zigaretten angeboten :D

Einmal allerdings hat sie mich so dermaßen blamiert was öfter vorkam.
Wir standen vor unserem gemeinsamen Hausarzt Dr. Hinz (hatte ich seit der Geburt - ist jetzt im Ruhestand) in Eichholz und dort stand ein kleines Trupp von Jungs, denen ich mit 15 ganz klar inponieren wollte (man sollte dazu sagen das ich mit 15 noch grün hinter den Ohren war bis ich 17 wurde und auch nicht gerade ein Lichtblick war ;))
Jedenfalls sagte meine Oma dann laut zu mir: Willst du auch eine "paffen"?

Oh war mir das damals peinlich.
Hätte sie doch nur "rauchen" gesagt :D

Nun denn.
Alles in allem war sie wie gesagt der wichtigste Mensch meines bisherigen Lebens.
Dicht gefolgt von meiner Schwester, unserem Hund (2008 gestorben) und meinem Ex Freund Riza.

Auf Oma war Verlass.
Schade nur das sie uns so früh verließ.
Von wegen mit 66 Jahren da fängt das Leben an.

Ich erinner mich an eine Situation vor wenigen Monaten.
Mein Freund (zu der Zeit ja Riza) und ich waren in dem Bezirk wo auch meine Oma bis zuletzt wohnte, ich war vorher mit jemanden in den Kneipen Lübecks unterwegs und natürlich komplett knülle.
Vorher noch einen blöden Streit mit meiner zu der Zeit noch besten Freundin gehabt, mit Riza auf dem Weg Nachhause, bis ich mich, immer noch voll wie 10 Russen, von ihm riss und durch die Hecke, einer Abkürzung ging.
Zu dem Balkon wo meine Oma mal wohnte.
Ich schrie dort rum, heulte wie geschädigt, flehte und trauerte.
Wollte das sie wieder kommt.
Mein Freund hatte erhebliche Probleme mich da wieder von dem dreckigen und vom Regenwasser durchnässten und schlammigen Boden aufzusammeln und zu besänftigen und zu beruhigen.

Ich hatte wahrlich einen Nervenzusammenbruch.
Und das nur weil ich bisher immer meine Trauer unterdrückt habe und mich noch nicht wirklich, außer bei der Beerdigung von ihr verabschiedet habe.

Ehrlich gesagt habe ich mich sogar bisher nicht mal getraut sie auf dem Friedhof zu besuchen.
Ich weiß nicht wovor ich Angst habe, aber ich fürchte mich davor total.

Blockade.

Riza und ich wollten das aber nachholen.
Mit keinem sonst möchte ich dort hin. Alleine schon garnicht.

Aber das wird noch ein wenig dauern bis er mich dorthin begleitet.
Er ist ja nun auch einige Zeit nicht hier.

Meine Oma hätte Riza geliebt und er sie.
Davon geh ich ganz fest aus.
Weil Riza auch wenn er für manche ein Monster zu sein scheint, total höflich im Umgang mit älteren Personen ist und genau wie ich kleine süße Omis liebt.
Naja gut, meine war eher etwas fülliger und hatte kaum Falten und graue Haare.
Aber süß war sie dennoch ♥

Der Tag an dem sie starb wird mir immer in Erinnerung bleiben.

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